Wittgensteins Therapie
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Künstler Bernhard Leitner Malerin Maria Stracke Ludwig Wittgenstein

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WITTGENSTEINS THERAPIE

Ein Film von Petrus van der Let 2011 (44min.)

Am 29. April 2011 jährt sich der Todestag des Philosophen Ludwig Wittgenstein zum 60sten Mal.

Wittgenstein war ein Jahrgänger (geb. 1889) und Landsmann Hitlers und besuchte zusammen mit ihm, wiewohl zwei Klassen höher, in den Jahren 1903/1904 die Linzer Realschule. Die spröden Lehrsätze des Tractatus logico-philosophicus sind in geradezu autistischer Perfektion gebaut und durchgezählt, um dann in dem berühmten, mit der magischen Zahl 7 nummerierten Satz zu enden: Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen. Wittgenstein war auffallend nervös, oft der Erschöpfung nahe und verwirrt. Seinem an vielen Stellen zum Ausdruck kommenden Selbstekel entsprach, wie bei Hitler, eine ausgeprägte Härte, ja Brutalität. Aller hehren ethischen Ideale zum Trotz misshandelte Wittgenstein in seiner Zeit als Volksschullehrer in Niederösterreich mehrmals Schüler. Der entscheidende Unterschied zu Hitler war, dass Wittgenstein zumindest spürte, dass er an einer schweren Krankheit litt! Deswegen war er davor gefeit, in den Strudel einer politischen Religion zu geraten und seine Krankheit, wie Hitler, als göttliche Berufung zu heiligen. Und vor allem: Deswegen begann er, statt den aussichtslosen Vernichtungskrieg gegen sich und die Welt fortzuführen, in der zweiten Hälfte seines Lebens darüber nachzudenken, wie diese Krankheit geheilt werden könne. Wittgensteins Spätphilosophie ist getragen vom Bemühen um eine Therapie - seiner selbst und unserer Kultur.

Ein Film angeregt durch Ideen und Texte von Harald Strohm in dem Buch  Die Gnosis und der Nationalsozialismus,  Aschaffenburg, 2005.

  • Länge: 43 min. 40 sec.
  • Format: HDV, Digi Beta, PAL, 16:9, stereo
  • Regie, Drehbuch: Petrus van der Let
  • Kamera, Schnitt: Benjamin Epp
  • Musik: Christina Baader, Herwig Rogler, Peter Uwira
  • Produktion: Petrus van der Let Filmproduktion in Zusammenarbeit mit ORF, Filmförderung Niederösterreich, Oberösterreich und Linz Kultur.
  • Festivals: MEDIMED Sitges, Spanien (Oktober 2011)
  • Sendung: BRalpha 28. April 2011 um 21h, ORF3 23. Jänner 2012 um 22:55 Uhr in der Sendung Dokumente, BRalpha 31. Juli 2012 um 21h, ORF III 23. April 2014 um 18:10 und 24. April 2014 um 10h.
  • Vertrieb: vanderlet.p@aon.at
  • DVD-Video erhältlich im Fach- und Buchhandel oder bei Alibri-Verlag www.alibri-buecher.de ; Euro 14,99
  • Trailer: www.youtube.com/user/AlibriVerlag oder Wittgensteins Therapie
  • Interviews und off-Texte des Films: Woher die Götter stammen (PDF)